Angezapft! Rheinwein oder Bier aus Flandern,
Auf der durstgequälten Kehle
Sitzt ermattet schon die Seele,
Um verzweifelnd auszuwandern.
Freilich ist’s noch früh am Tage,
Aber glaub mir, was ich sage:
Trinken schmeckt zu jeder Stund!
Auch beim Spund!
Eingeschenkt! Eingeschenkt!
Füll die Gläser, schmucke Dirne!
Eins für mich, für dich das andre –
Wenn ich fröhlich weiterwandre,
Bleibt auch heiter deine Stirne.
Die mich liebt, die lieb ich wieder,
In der Schleppe, wie im Mieder!
Was man auch darüber denkt!
Eingeschenkt!
Ausgeleert! Ausgeleert!
Alle Zecher, wie ich meine
Kommen in den Himmel schneller,
Denn im Mond gibt’s kühle Keller
Für der Sonne Feuerweine.
Und auf allen großen Sternen
Gibt es sicherlich Tavernen,
Wenn man in den Himmel fährt.
Ausgeleert!
Archiv des Autors: Admin
Keinen Tropfen im Becher mehr
Keinen Tropfen im Becher mehr
Und der Beutel schlaff und leer,
Lechzend Herz und Zunge,
Angetan hat’s mir dein Wein,
Deiner Äuglein heller Schein
|: Lindenwirtin, du junge!
Und die Wirtin lacht und spricht:
„In der Linde gibt es nicht,
Kreid‘ und Kerbholz leider;
Hast du keinen Heller mehr,
Gib zum Pfand dein Ränzel her,
Aber trinke weiter.“
Tauscht der Bursch sein Ränzel ein,
Gegen einen Krug voll Wein,
Tät‘ zum Geh’n sich wenden.
Spricht die Wirtin: „Junges Blut,
Hast du Mantel, Stab und Hut,
Trink und laß dich pfänden.“
Da vertrank der Wanderknab‘
Mantel, Hut und Wanderstab,
Sprach betrübt: „Ich scheide.
Fahre wohl du kühler Trank,
Lindenwirtin jung und schlank,
Schönste Augenweide.“
Spricht zu ihm das schöne Weib:
„Hast ja noch ein Herz im Leib,
Lass‘ es mir zum Pfande!“
Was geschah, ich tu’s euch kund:
Auf der Wirtin rotem Mund
|: Heiß ein andrer brannte!
Der dies neue Lied erdacht,
Sang’s in einer Sommernacht
Lustig in die Winde.
Vor ihm stand ein volles Glas,
Neben ihm Frau Wirtin saß
Unter der blühenden Linde
Kein schöner Land
Kein schöner Land in dieser Zeit
Als wie das uns’re weit und breit
|: Wo wir uns finden
Wohl unter Linden
Zur Abendszeit
Da haben wir so manche Stund‘
Gesessen da in froher Rund
|: Und taten singen
Die Lieder klingen
Im Eichengrund
Daß wir uns hier in diesem Tal
Noch treffen so viel hundertmal
|: Gott mag es schenken
Gott mag es lenken
Er hat die Gnad
Nun Brüder eine gute Nacht
Der Herr im hohen Himmel wacht
|: In seiner Güte
Uns zu behüten
Ist Er bedacht
Hohe Tannen weisen die Sterne
Hohe Tannen weisen die Sterne
An der Iser in schäumender Flut.
|: Liegt die Heimat auch in weiter Ferne,
Doch du, Rübezahl, hütest sie gut.
Viele Jahre sind schon vergangen
Und ich sehn’ mich nach Hause zurück
|: Wo die frohen Lieder of erklangen
Da erlebt’ ich der Jugendzeit Glück.
Wo die Tannen steh’n auf den Bergen
Wild vom Sturmwind umbraußt in der Nacht
|: Hält der Rübezahl mit seinen Zwergen
Alle Zeiten für uns treue Wacht.
Hast dich uns auch zu eigen gegeben,
Der die Sagen und Märchen erspinnt,
|: Und im tiefsten Waldesfrieden,
Die Gestalt eines Riesen annimmt.
Komm zu uns an das lodernde Feuer,
An die Berge bei stürmischer Nacht.
|: Schütz die Zelte, die Heimat, die teure,
Komm und halte bei uns treu die Wacht.
Höre, Rübezahl, laß dir sagen,
Volk und Heimat sind nimmermehr frei.
|: Schwing die Keule wie in alten Tagen,
Schlage Hader und Zwietracht entzwei.
Deutschlandlied
Einigkeitund Recht und Freiheit
Für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
Brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Sind des Glückes Unterpfand;
|: Blüh’ im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland!